Darmspiegelung (Koloskopie)

Bei der Darmspiegelung (Ileo-Koloskopie) wird der gesamte Dickdarm sowie eine Untersuchung des letzten Dünndarmabschnittes (terminales Ileums) untersucht. Eine ausreichend gute Vorbereitung ist dabei sehr wichtig für eine vollständige und risikoarme Untersuchung des Darms. Hierzu sollte der Darm beginnend ab dem Mittag vor dem Untersuchungstag durch Einnahme eines Abführmittels und Trinken von ausreichend Spülflüssigkeit vorbereitet werden.

Die Untersuchung wird in der Regel in leichter Analgosedierung durchgeführt, das heißt, dass der Patient während der Untersuchung schläft. Während der Untersuchung werden Blutdruck, Puls und periphere Sauerstoffsättigung des Blutes kontinuierlich überwacht.

Schleimhautunregelmäßigkeiten, wie Entzündungen, Geschwüre oder Tumoren, können während der Untersuchung entnommen werden, um eine feingewebliche Untersuchung durchzuführen.

Wann sollte eine Darmspiegelung durchgeführt werden?

Die Durchführung einer Darmspiegelung kann immer dann sinnvoll sein, wenn Patienten über akute oder chronische Beschwerden im Bauchraum klagen - beispielsweise Schmerzen, Durchfälle o.ä. Mit Hilfe der Darmspiegelung kann der behandelnde Facharzt sehr genau abklären, ob es sich um eine ernst zu nehmende Erkrankung des Darms oder nur ein harmloses und vorübergehendes, wenngleich auch unangenehmes Leiden handelt.

Bei bestimmten Symptomen ist eine Darmspiegelung sehr anzuraten. Ist der Stuhl seltsam verfärbt (z.B. tief schwarz), kann dies ein Anzeichen für Blutungen im Verdauungstrakt hindeuten. Weitere Symptome, die durch eine Darmspiegelung abgeklärt werden sollten sind u.a. wiederholt auftretender Durchfall bzw. Verstopfung oder auch plötzlicher, unklarer Gewichtsverlust.

Jedoch werden Darmspiegelungen nicht nur bei akuten oder chronischen Beschwerden, sondern auch als Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Auf diese Weise kann die Darmschleimhaut auf Entzündungen oder bösartige Veränderungen untersucht werden. Das Ziel der Darmspiegelung ist in diesem Fall Polypen und Adenome zu entfernen, aus denen sich ein Darmkrebs (Kolonkarzinom) entwickeln könnte. Die Entfernung solcher Polypen / Adenome mithilfe von Biopsiezangen oder elektrischen Schlingen kann während der Untersuchung unmittelbar durchgeführt werden.

Darmkrebsvorsorge mittels Darmspiegelung

Insbesondere in Bezug auf Darmkrebs kann eine vorsorgliche Darmspiegelung sinnvoll sein. Die feingewebliche Untersuchung erfolgt durch das Institut für Pathologie des Universitätsklinikums. Ein gehäuftes Auftreten von Dickdarmkrebs bei erstgradig Verwandten oder der erfolgte Nachweis von Risikofaktoren, wie z.B. Mitglieder von HNPCC-Familien / Lynch-Syndrom oder APC-Genträger bei familiärer adenomatöser Polyposis, sollte daher im Sinne des Darmkrebs-Screening Anlass sein, neben den allgemein empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen schon in jungen Jahren und in kürzeren Abständen eine Vorsorgekoloskopie durchführen zu lassen.

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Gibt es vor oder nach der Darmspiegelung noch etwas zu beachten?

Für die etwa 20 bis 30 Minuten dauernde Darmspiegelung bekommt der Patient ein beruhigendes Medikament gespritzt. Aufgrund dieser Medikation ist am Untersuchungstag eine Teilnahme am Straßenverkehr nicht gestattet und der Patient muss durch eine Begleitperson abgeholt werden.

Etwa 3 bis 4 Tage vor der Darmspiegelung sollte auf die Einnahme von Eisenpräparaten sowie körnerhalter Speisen verzichtet werden. Einen Tag vor der Untersuchung eigen sich Lebensmittel wie Joghurt und klare Gemüsebrühen. Außerdem müssen die zu untersuchenden Patienten eine abführende Flüssigkeit zu sich nehmen, damit der Darm vollständig gereinigt und eine saubere Diagnose möglich ist. Am Tag der Durchführung ist, außer der abführenden Lösung und klarem Wasser am morgen, keine feste Nahrung erlaubt.

 
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