Darmkrebs

Rund 67.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Darmkrebs. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts in Berlin ist Darmkrebs sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Krebserkrankung. Dabei ist in 90 Prozent aller Fälle Darmkrebs heilbar – wenn er früh genug erkannt und richtig behandelt wird.

Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, aber auch erbliche Faktoren tragen zur Entstehung von Darmkrebs tragen bei. Es gibt außerdem eine familiäre Vorbelastung, die auf ein erhöhtes Risiko hinweist. Durch entsprechende Vorbeugung (Darmkrebsvorsorge) lässt sich ein Teil der Darmkrebsfälle verhindern. Dank einer im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung durchgeführten Darmspiegelung lassen sich somit durch die frühzeitige Erkennung der Vor- und Frühformen des Darmkrebs weitgehende Heilungschancen erreichen.

Die meisten Formen des Darmkrebses bilden sich aus gutartigen Vorläuferstufen. Aus aus initial gutartigen Veränderungen, sog. Polypen entstehen gutartige Adenome (Geschwulste), die sich in verschiedenen Entwicklungsstufen zum bösartigen Darmkrebs und im weiteren Verlauf zu Tochtertumoren (Metastasen) entwickeln können.

Die Häufigkeit von Darmkrebs nimmt sowohl bei Frauen als auch bei Männern mit zunehmendem Alter zu. Ab dem 50. Lebensjahr sollten alle Personen zur Darmkrebsvorsorge gehen.

Im Unterschied zu vielen anderen Krebserkrankungen gibt es bei Darmkrebs die einmalige Chance, die Krankheit durch Vorsorgemaßnahmen weitgehend zu verhindern oder sie in einem so frühen Stadium zu entdecken, dass sie geheilt werden kann. Ein früh entdeckter Darmkrebs, der nicht in die tieferen Darmwandschichten eingewachsen ist und sich noch nicht auf andere Organe ausgebreitet hat, ist heute zu 90 bis 100 Prozent heilbar.

Bei der Darmspiegelung wird der gesamte Darm inspiziert, um Gewebeproben und Krebsvorstufen (Polypen) direkt zu entnehmen, so dass in einer Sitzung die besten Vorsorgeergebnisse erzielt werden können.

Für Patienten, die keine Darmspiegelung wollen, empfiehlt sich ein jährlicher Test auf Blut im Stuhl (Hämoccult®-Test). Alternativ kann auch eine Spiegelung des Enddarms (Sigmoidoskopie) alle fünf Jahre durchgeführt werden, bei der circa 30-40% der Darmtumoren entdeckt werden können.

Eine Heilung von Dickdarmkrebs ist möglich, wenn der Tumor in einer Operation vollständig entfernt werden kann. Die Operation steht deshalb normalerweise im Vordergrund der Behandlung von Dickdarmkrebs im frühen Stadium. Wie ausgedehnt sie sein muss, hängt von der Lage und der Größe des Tumors ab, und davon, wie viele Lymphknoten er befallen hat. Von seiner Lage und seiner Größe hängt auch ab, ob bei der Operation eventuell ein künstlicher Darmausgang, dauerhaft oder vorübergehend, angelegt wird.

Manchmal muss der Tumor vor einer Operation durch eine Bestrahlung und Chemotherapie verkleinert werden.

Auch nach einer Operation kann eine unterstützende Behandlung mit Strahlen- oder Chemotherapie bei manchen Patienten die Heilung wahrscheinlicher machen.

Darmkrebsvorsorge - Darmkrebs-Screening

Darmspiegelungen werden nicht nur bei akuten oder chronischen Beschwerden, wie Schmerzen oder Durchfällen, sondern auch als Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, mit dem Ziel Polypen / Adenome zu entfernen, aus denen sich ein Darmkrebs (Kolonkarzinom) entwickeln könnte. Die Entfernung solcher Polypen / Adenome mithilfe von Biopsiezangen oder elektrischen Schlingen kann während der Untersuchung unmittelbar durchgeführt werden.

Die feingewebliche Untersuchung erfolgt dann durch das Institut für Pathologie des Universitätsklinikums. Ein gehäuftes Auftreten von Dickdarmkrebs bei erstgradig Verwandten oder der erfolgte Nachweis von Risikofaktoren, wie z.B. Mitglieder von HNPCC-Familien / Lynch-Syndrom oder APC-Genträger bei familiärer adenomatöser Polyposis, sollte daher im Sinne des Darmkrebs-Screening Anlass sein, neben den allgemein empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen schon in jungen Jahren und in kürzeren Abständen eine Vorsorgekoloskopie durchführen zu lassen.

 
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